Stockholms universitet

Natasa MuratovaDoktorand

Om mig

 

 

Doktorandin im Fachbereich germanistische Literaturwissenschaft


(Doktorand i tyska med inriktning mot litteraturvetenskap / Doctoral candidate in German with a specialisation in Literary Studies)

Mitglied des European PhDnet in Literary and Cultural Studies,
Justus-Liebig-Universität Gießen

______________________________

Raum: E520

E-Mail: natasa.vukelic@tyska.su.se

Adresse: Frescati, Södra huset, hus E, plan 5

Sprachen: tyska / Deutsch, engelska / Englisch, BKS / BKS, svenska / Schwedisch

______________________________

 

Dissertationsprojekt
 

Arbeitstitel

Widersinn als Widerstand? Zur postironischen Politik der deutschsprachigen Literatur (2013-2018)

Abstract

Spätestens mit der Jahrtausendwende wird der Wunsch nach der Wiedereroberung einer kritischen Haltung der deutschsprachigen Literatur wieder so laut, dass er nicht mehr zu überhören ist. Diejenigen, die eine Änderung fordern, wollen eine Abkehr von der zynischen, postmodernen Ironie sehen, die sich seit den 1980er Jahren stark verbreitet hat. Allerdings scheint es keinen Konsens über den Begriff der Politisierung der Kunst nach dem letzten Strukturwandel zu geben, bedingt durch kulturelle, ökonomische und technologische Entwicklungen. Denn für einige Texte, die im deutschsprachigen Raum publiziert werden, ist eine postironisch-kritische Haltung durchaus kennzeichnend, nur werden sie nicht in diesem Sinne rezipiert. Um diese Lücke zu füllen, geht die Arbeit der Frage nach, inwiefern die Ästhetik der Texte So ist das von Stephan Groetzner (2013), Verbannt! von Ann Cotten (2016) und Bot – Gespräch ohne Autor von Clemens J. Setz (2018) als postironisch verstanden werden kann und somit als provokante Geste gegen Erwartungen im Literaturbetrieb. In diesen Texten offenbart sich nämlich Komik als Praxis der Kritik, die stark an die Nonsenssatire der Neuen Frankfurter Schule erinnert: Im Geiste der 1968er Bewegung irritierend, autoritäts- und konsenskritisch, reflektieren die Texte vor allem die eigene Position im Literaturbetrieb kritisch und greifen dabei auch das Verhältnis zwischen Literatur und Gesellschaft, Wahrheit und Wirklichkeit auf. Um die ideologiekritische Dimension der Texte im literaturbetrieblichen Rahmen aufzeigen, die weniger in der Kritischen Theorie als in der Nonsenssatire der Neuen Frankfurter Schule zu finden ist, geht die Arbeit methodisch von der Postironie als Ausdruck spätmoderner Kritik aus und analysiert die Mechanismen der Nonsenskomik als metaisierendes Verfahren. Ziel der Arbeit ist es, zu beleuchten, wie das Phänomen der Postironie in einem System zum Ausdruck kommen kann, in dem Aufmerksamkeit ein knappes Gut ist und inwiefern dieses System mithilfe der postironischen Haltung mit seinen eigenen Mitteln kritisiert wird. Die Beantwortung der Frage ist vor allem deshalb relevant, weil das Phänomen Postironie in den letzten Jahren nicht nur im literarischen Raum beobachtbar ist, sondern beispielsweise auch in der deutschsprachigen Politik.

 

Publikationen

Muratova, N., Obererlacher, A. (2024). Clemens J. Setz on Bursting the Reader’s Reality Bubble. In: Schirrmacher, B., Mousavi, N. (eds) Truth Claims Across Media. Palgrave Studies in Intermediality. Palgrave Macmillan, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-031-42064-1_8

 

Master of Arts in germanistischer Literaturwissenschaft
Stockholms universitet, 2017
Titel: Die Kunst der Kürze - Zu den Auswirkungen der Sprachknappheit auf die narrativen Elemente „Zeit“ und „Raum“ in Stephan Groetzners So ist das

Bachelor of Arts in Germanistik
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck & Göteborgs universitet, 2014
Titel: 1) Marktschreier sind sie doch alle (irgendwie): Autorinszenierungen zeitgenössischer Schriftsteller. Am Beispiel von Walter Moers, Daniel Glattauer, Wolf Haas und Olga Grjasnowa 2) Literatur als Text und Bild – Zur Geschichte, Kritik und Analyse von Graphic Novels

 

Unterricht

Översättning (Tyska I)

Processkrivning (Tyska I)

Språklig textkommentar (Tyska I)

Nybörjarkurs I (Tyska I)

 

Forschung

Komiktheorie, Gegenwartsliteratur, Rezeptionsästhetik